Ob Gemüsebeet oder Brachfläche: Gründüngung verhilft dem Boden zu neuem Leben. Wichtig ist, dass Sie die Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt aussäen, mähen und ihnen dann Zeit zum Abtrocknen gewähren. Danach graben Sie sie unter. Doch achten Sie darauf, die richtigen Gründüngungspflanzen zu verwenden, dies gilt besonders im Gemüsebeet.
Brachliegende Flächen und Beete im Garten sollten nach Möglichkeit mit Gründüngungspflanzen eingesät werden. Hobby- und ambitionierte Gemüsegärtner können die Gründüngung sogar zum festen Bestandteil in der Kulturfolge in Ihrem Garten beziehungsweise im angelegten Gemüsegarten machen. Schließlich verbessern Gründüngungspflanzen die Bodenstruktur, liefern den Bodenlebewesen Nahrung und schützen den Boden vor Austrocknung und Erosion. Sie haben die Wahl zwischen unterschiedlichen Leguminosen und Nicht-Leguminosen. Jede Pflanze bringt ihre eigenen Vorteile mit. In jedem Fall gilt, dass Gründüngung immer positive Auswirkungen auf den Boden hat.
Ist von Gründüngung die Rede, dann sind spezielle Pflanzen gemeint, die einen Gartenboden tief durchwurzeln und zudem begrünen. Die Bedeutung des Düngens ist streng genommen ein Nebenprodukt von Leguminosen wie Lupinen. Diese wandeln mit den in Symbiose lebenden Knöllchenbakterien den Stickstoff zu Nitrat um, sodass dieser pflanzenverfügbar wird. Der wesentliche Effekt der Gründüngung ist aber gar nicht die Anreicherung mit Nährstoffen, sondern die Lockerung der Bodenstruktur.
Das Wurzelwerk von Gründüngungspflanzen ist in der Regel so stark ausgeprägt, dass sie eine tiefgreifende Lockerung des Bodens verursachen. Manche Wurzeln wachsen 100 Zentimeter oder tiefer in die Erde und es gelingt ihnen damit, selbst schwere und dichte Böden wieder aufzulockern. Damit entfällt für Sie die Bodenbearbeitung, denn Umgraben ist dann nicht mehr nötig. Abgesehen von der tiefgehenden Lockerung liefern die abgestorbenen Pflanzenteile viel Nahrung für die Bodenlebewesen. Diese nehmen die Pflanzenreste auf und verwandeln sie in Humus.
Für die Gründüngung empfiehlt sich die Aussaat von Pflanzen, die tief wurzeln und eventuell sogar Stickstoff im Boden anreichern, wie es etwa bei Leguminosen der Fall ist. Geeignet sind vor allem diese Pflanzen:
Neben den genannten Gewächsen kommen noch viele weitere Gründüngerpflanzen in Betracht: Sonnenblumen, Bohnen bzw. Ackerbohne, Erbsen, Studentenblume (Tagetes), Senf bzw. Gelbsenf, Wicken, Ölrettich.
Damit die Gründüngung funktioniert, halten Sie sich bei der Aussaat an die Angaben auf der Herstellerverpackung. Planen Sie beispielsweise auf einer Fläche von 100 Quadratmeter Phacelia anzupflanzen, säen Sie eine empfohlene Menge von ca. 150 Gramm aus. Die Pflanzen entwickeln in zwei Monaten etwa 500 Kilogramm Grünmasse. Darin ist ein Kilogramm reiner Stickstoff enthalten. Die Kulturpflanzen, die später hier gepflanzt werden, werden mit Sicherheit davon profitieren.
Die oben aufgezählten Pflanzenarten wachsen fast das ganze Jahr. Manche von ihnen sind auf die Sommermonate beschränkt, andere werden explizit im Herbst ausgesät. An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, ob die Gründüngung im Herbst Vorteile hat.
Gründüngung ist immer vorteilhaft für den Boden, die Aussaat im Herbst aber sorgt zusätzlich dafür, dass der Boden während der kalten Jahreszeit vor Witterungseinflüssen und Erosion geschützt wird. Statt die Auswaschung von Nährstoffen durch viele Niederschläge zu befürchten, wird der Boden verbessert. Im Herbst kommen Gründüngungspflanzen in Frage, die schnell wachsen. Sofern sie nicht winterhart sind, werden sie vor dem Winter geschnitten und untergegraben.
Entscheiden Sie sich für Leguminosen wie Phacelia oder Lupinen zur Gründüngung, sorgen diese für eine Extraportion Stickstoff. Dieser wird mit Hilfe von Bakterien aus der Luft gefiltert, die in den Wurzelknöllchen eine Symbiose mit den Pflanzen eingehen. Sie können zur Aussaat auch Gelbsenf nutzen. Dieser wächst schnell, schützt den Boden und bildet lange Wurzeln. Die Pfahlwurzeln lockern den Boden tiefgründig auf. Außerdem schützt Gelbsenf vor Rüben-Nematoden und ist gut zur Qualitätssteigerung von Gemüse geeignet. Echter Buchweizen beugt ebenfalls Schädlingen und Krankheiten vor und verdrängt auch ungewollte Wurzelunkräuter wie Quecke oder Hahnenklee. Der Tiefenrettich macht seinem Namen alle Ehre, indem er den Boden sehr tief und intensiv durchwurzelt. Frieren die dicken Wurzeln im Winter ab, verbleiben Spalten im Boden, die den nachfolgenden Anbau von Gemüse oder anderen Pflanzen erleichtern.
Gründüngerpflanzen haben die Eigenschaft, Nährstoffe im Boden zu halten. Die Pflanzen nehmen Nährstoffe auf, dazu gehört auch der Stickstoff. Während im Herbst und Winter viele Niederschläge fallen, die im Normalfall dafür sorgen, dass Nährstoffe ausgewaschen werden, bleiben diese in einem Boden mit Gründüngung erhalten. Arbeiten Sie die Pflanzen im Frühjahr in den Boden ein, um die Nährstoffsituation vor der Aussaat zu verbessern. Dies unterstützt den Aufbau von Humus und verbessert den Boden langfristig.
Wer im Herbst die richtigen Gründüngungspflanzen einsetzt, verbessert den Boden, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Mit ihren oberirdischen Pflanzenteilen schützen die Gründüngungspflanzen den Boden vor Witterungseinflüssen und halten die Erde zudem mit ihren Wurzeln fest. In Hanglagen bieten sie gerade in der niederschlagsreichen Herbst- und Winterzeit einen gewissen Schutz vor Erosion. Die abgestorbenen Pflanzenreste und die Ausscheidungen der Gewächse fördern die Bodenaktivität optimal. So profitieren auch Mikroorganismen von einem guten Nahrungsangebot.
Mit Gelbsenf lassen sich Rübennematoden vermeiden und auch die gefürchtete Kohlhernie lässt sich mit einer gezielten Gründüngung verhindern. Grundsätzlich eignet sich zur Prävention der Kohlhernie ein regelmäßiger Fruchtwechsel. Für diesen Zweck hat es sich bewährt, eine Fruchtfolge zu planen, bei der das Beet, auf dem der Kohl stand, für fünf bis sieben Jahre nicht mit Kohlpflanzen bewirtschaftet wird. Außerdem ist darauf zu achten, dass im betreffenden Gemüsebeet keine Kreuzblütler wie Senf, Ölrettich oder Raps als Gründüngung ausgebracht werden. Verwenden Sie Saatgut von Gründüngungspflanzen aus anderen Pflanzenfamilien für Ihren Gemüsegarten, zum Beispiel Lupinen oder Ringelblumen.
Auf der einen Seite können Gründüngungspflanzen Schädlinge wie Nematoden vertreiben, andererseits locken sie Bienen und andere Insekten an.
Bereiten Sie die Fläche so vor, als wollten Sie Rasen aussäen. Einebnen müssen Sie die Fläche aber nicht. Lösen Sie das grobe Unkraut und bearbeiten Sie den Boden mit einem Kultivator. Harken Sie die Erde einmal durch und säen danach das Saatgut aus. Um für einen guten Bodenkontakt zu sorgen, gehen Sie noch einmal mit einer breiten Harke über die Fläche. Sofern Sie eine Rasenwalze besitzen, walzen Sie den Boden ab. Falls es sehr trocken ist, stellen Sie einen Rasensprenger auf, um dem Saatgut optimale Keimbedingungen zu bieten.
Bevor die Samen der Gründüngungspflanzen reif sind, wird die Fläche abgemäht. Lassen Sie die oberirdischen Pflanzenteile als Mulch liegen. Die Biomasse kann zunächst an der Luft trocknen und verrotten. Sobald die Pflanzenreste gut angetrocknet sind, können Sie sie untergraben. Arbeiten Sie sie zu früh in den Boden ein, besteht Fäulnisgefahr.
Sofern Sie sich im Herbst für eine Aussaat einer nicht winterharten Gründüngungspflanze entschieden haben, lassen Sie sie einfach über den Winter im Garten stehen. Denn bevor die Pflanzen Samen entwickeln können, wird der Frost sie abtöten. Warten Sie bis zum Frühjahr und mähen Sie erst dann die Reste ab, bevor Sie diese oberflächlich untergraben.
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