Ein loderndes Kaminfeuer verspricht eine wohlige Wärme in den kalten Wintertagen, doch wegen ihrer hohen Feinstaubemissionen erfüllen alte Kaminöfen oft nicht mehr die gesetzlichen Anforderungen. Wir erklären, wie ein Feinstaubfilter diese Emissionen mindert, wie viel der Einbau kostet und wann er sinnvoll ist.
Feinstaub besteht aus kleinen Teilchen, die bei jedem Verbrennungsprozess sowie bei bestimmten chemischen Reaktionen entstehen. Als Hauptquellen für den Staub gelten laut Umweltbundesamt der Verkehr, Kraftwerke, Heizungen, die Be- und Entladung von Schuttgütern, die Landwirtschaft und die Industrie.
Der Begriff PM10 beschreibt Teilchen von Schwebstaub, deren Durchmesser unter 10 Mikrometer liegt. Noch kleiner sind PM2,5 mit einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometern. Wegen ihrer geringen Größe schweben diese Partikel besonders lange in der Luft, werden eingeatmet und dringen tief in die Bronchien und in die Lunge ein.
Die möglichen Folgen reichen von Atemwegentzündungen über Asthma und Lungenkrebs bis hin zu Diabetes, Herzinfarkten und Demenz. Studien haben bestätigten, dass Menschen, die in der Nähe von Hauptverkehrswegen oder Industrieanlagen leben, überdurchschnittlich oft von diesen Krankheiten betroffen sind.
Sehen kann man die Teilchen nicht, doch nach einer anhaltenden windstillen Wetterlage bildet sich vor allem in Ballungsgebieten eine Dunstglocke aus Staub, die man als Smog bezeichnet. Zu den smogreichsten europäischen Städten zählen das polnische Krakau und Mailand. Beide Städte liegen sowohl mitten in einem Industriegebiet als auch in einem windarmen Tal.
Wegen der negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gelten bereits seit 2005 in der ganzen EU strenge Grenzwerte für Feinstaubemissionen. Diese betragen 50 Mikrogramm pro Kubikmeter für die PM10-Teilchen sowie seit 2010 25 Mikrogramm pro Kubikmeter für PM2,5. Diese Emissionswerte dürfen höchstens an 35 Tagen pro Jahr überschritten werden.
Parallel zu den strengeren Grenzwerten für Feinstaub definiert die neueste Fassung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) Kohlenmonoxid- und Feinstaub-Grenzwerte für kleine und mittlere Feuerungsanlagen wie Kaminöfen, Kachelöfen und Kessel.
Bereits seit 2015 gilt die zweite Stufe des Gesetzes. Die folgende Tabelle listet die derzeit gültigen Mindeststandards.
CO-Emissionen | Feinstaub-emissionen | Wirkungsgrad | |
Inbetriebnahme vor dem 22.03.2010 | 4 g/m3 | 0,15 g/m3 | - |
Inbetriebnahme zwischen dem 22.03.2010 und dem 31.12.2014 | 2 g/m3 | 0,075 g/m3 | 75 % (80 % bei Kachelöfen) |
Inbetriebnahme ab dem 01.01.2015 | 1,25 g/m3 | 0,04 g/m3 | 75 % (80 % bei Kachelöfen) |
Für Holzöfen und Feuerstätten, die zwischen 1995 und 2010 gebaut wurden, gilt noch bis Ende 2024 eine Schonfrist. Danach müssen Besitzer, falls die Grenzwerte überschritten werden, den Kamineinsatz austauschen, die Anlage stilllegen oder mit einem sogenannten Partikelabscheider nachrüsten. Für Öfen und Kessel, die vor 1994 errichtet wurden, ist die Frist bereits abgelaufen.
Damit Sie nach dem Einbau eines Staubabscheiders den alten Kaminofen betreiben dürfen, muss dieser Mindestanforderungen erfüllen, die unter anderem das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) festlegt. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass der Feinstaubfilter eine DIBt-Zulassung besitzt.
Der Nachweis über die Einhaltung der Grenzwerte können Kaminbesitzer entweder durch die Vorlage einer Messbescheinigung des Herstellers oder durch eine Messung erbringen, die ein Schornsteinfeger vornimmt. Wer den alten Kamin betreibt, obwohl er die zulässigen Grenzwerte überschreitet, riskiert ein Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro.
Jegliche Heizung, die Brennstoffe verbrennt, verursacht durch das enstehende Rauchgas Feinstaubemissionen. Jedoch ist der Unterschied zwischen den einzelnen Feuerstätten beträchtlich. Wie das Umweltbundesamt in seinem Bericht 2022 anmerkt, waren in Deutschland holzbetriebene Feuerungsstätten für über 90 Prozent der Feinstaubemissionen verantwortlich, während Gas- und Ölheizungen fast keine Rolle spielten.
Aber Holzheizung ist nicht gleich Holzheizung: So emittierten sogenannte Einzelraumfeuerungen, also Kamin- und Kachelöfen 2018 fast viermal so viel Feinstaub wie Hackschnitzel-, Scheitholz- und Pelletheizungen zusammen. Eine Rolle spielen zudem auch das Alter und der Zustand der Heizung, da Feuerstätten mit veralteter Technologie mehr Staubemissionen erzeugen.
Wer mit einem alten Kachelofen heizt, muss aber nicht zwangsweise darauf verzichten. Filtersysteme mit Feinstaubfilter fischen die Feinstaubpartikel aus dem Rauchgas und reinigen während des Heizens die Abgase.
Allerdings arbeiten viele alte Öfen, die in den Achtzigern und davor gebaut wurden, eher ineffizient. Bei der Entscheidung zwischen einer neuen Feuerstätte und der Nachrüstung eines Filters sollten Sie den Wirkungsgrad der Anlage miteinbeziehen.
Unter den Feinstaubfiltern für Kamine gibt es zwei Kategorien: aktive und passive Filter. Erstere sind elektrostatische Staubabscheider und benötigen einen Stromanschluss. Ist der Filter in Betrieb, sorgt ein Spannungsfeld dafür, dass die Teilchen sich aufladen und auf einer ebenfalls elektrostatisch geladenen Oberfläche im Ofenrohr haften. Der Wirkungsgrad ist hoch, zirka 90 Prozent des Feinstaubs verbleibt im Abscheider.
Die Kosten für einen solchen Partikelabscheider schwanken je nach Hersteller zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Zusätzlich kommen auf die Besitzer Stromkosten zu, die allerdings auf das Jahr gerechnet meist im zweistelligen Bereich bleiben. Eine Nachrüstung gestaltet sich einfach, die Geräte lassen sich sowohl in das Ofenrohr oder in den Schornstein montieren. Die Montage der Filterkassette muss ein Fachbetrieb vornehmen, die Kosten belaufen sich auf 500 bis 600 Euro.
Deutlich günstiger sind passive Filter, die wie die Katalysatoren im Auspuff eines Fahrzeugs funktionieren. In einer Oberfläche aus Keramik oder aus Metall werden Schadstoffe wie Kohlemonoxid durch Oxidation in Kohlendioxid umgewandelt, zusätzlich verbrennen die Feinstaubpartikel an der heißen Oberfläche.
Der Anschaffungspreis für einen Feinstaubfilter liegt zwischen 150 und 700 Euro. Auf den ersten Blick ist ein passiver Feinstaubfilter also preiswerter als ein aktiver Filter, zumal er keinen Strom verbraucht. Allerdings müssen Betreiber die Filterkassette je nach Nutzung alle ein bis zwei Jahre auswechseln, wodurch Kosten von zirka 100 Euro anfallen.
Theoretisch lässt sich ein solcher Katalysator auch in Eigenregie einbauen, da er einfach ins Abgasrohr gesteckt wird. Experten empfehlen jedoch, auch den Einsatz von passiven Feinstaubfiltern vom Schornsteinfeger oder von einem Techniker einbauen zu lassen. Denn falsch angebrachte Filter können die Sicherheit gefährden und den Wirkungsgrad des Kamins senken.
Aktive Filter | Passive Filter | |
Wirkungsprinzip | Elektrostatische Kräfte | Katalysator |
Stromanschluss erforderlich | Ja | Nein |
Anschaffungskosten | 1.500-2.500 € | 150-700 € |
Montagekosten | ca. 500 € | 100-200 € |
Wartungsaufwand | Niedrig | Mittel |
Wirkungsgrad | Hoch | Mittel |
Reduziert CO-Emissionen | Nein | Ja |
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