Die strenge Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie die derzeitig hohe Inflation treiben die Bauzinsen in die Höhe. Doch das ist kein Grund, den Traum vom Eigenheim aufzugeben. Mit einem Bausparvertrag können Sie sich ein Bauspardarlehen zu einem garantierten Zins sichern – und müssen sich so nicht vor einem sprunghaften Anstieg der Zinsen fürchten.
Die Grundidee ist einfach: Wer regelmäßig spart, bildet das für den Hauskauf nötige Eigenkapital und erwirbt gleichzeitig den Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen, das für wohnwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden kann. Bereits beim Vertragsabschluss stehen die Darlehenszinsen fest. So genießen Bausparer Zinssicherheit bis zur letzten Rate. Diese Möglichkeit, sich vorab günstige Konditionen zu sichern, macht den Bausparvertrag aktuell wieder besonders attraktiv, da derzeit mit steigenden Zinsen zu rechnen ist. Darüber müssen sich Bausparer, die sich ihren Zinssatz gesichert haben, keine Gedanken machen. Außerdem unterstützt der Staat Bausparer finanziell: Wohn-Riester-Zulagen, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage sind mögliche Förderquellen.
Beim Bausparen fließen in der Ansparphase Gespartes, Guthabenzinsen, Prämien und Tilgungsleistungen aller Sparer in einen gemeinsamen Topf. Aus diesen Leistungen der einen Bausparer zahlt die Bausparkasse die Darlehen an die anderen aus. Der einzelne Bausparer bleibt dabei flexibel. Er kann jederzeit und kostenfrei durch Sondertilgungen die Darlehensphase verkürzen oder den Vertrag während der Laufzeit an seine sich verändernden Lebensumstände anpassen. Spareinlagen, die vorübergehend nicht für Darlehen benötigt werden, muss die Bausparkasse risikoarm und sicher anlegen, etwa in Staatsanleihen im Euroraum oder in Pfandbriefen.
Beim klassischen Bausparvertrag spart man zunächst einen bestimmten Teil der vertraglich vereinbarten Bausparsumme für eine Immobilie oder einen anderen wohnwirtschaftlichen Zweck an. In der Regel sind dies 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme. Dies geschieht in der sogenannten Sparphase. Wie lange die Sparphase andauert, ist davon abhängig, welche Bausparsumme Sie vereinbart haben und wie viel Sie wie lange einzahlen. Der Bauspartarif der Bausparkasse gibt in der Regel vor, welche Sparrate in der Sparphase nötig ist. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine Empfehlung und nicht um eine Pflicht.
Wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, wird das Guthaben plus Bauspardarlehen zugeteilt, das der Sparer zuzüglich der günstig gesicherten Zinsen nach und nach an die Bausparkasse zurückzahlt. Für die Zuteilung von der Bausparkasse müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein:
1. Das vereinbarte Sparguthaben muss erreicht sein.
2. In manchen Fällen muss eine Mindestsparzeit verstrichen sein.
3. Sie erreichen eine bestimmte Bewertungszahl, die von der Spardauer und der Sparleistung abhängig ist.
Nach der Zuteilung befindet sich der Bausparer in der Darlehensphase, in der er das Darlehen zuzüglich dem vereinbarten Darlehenszins zurückzahlt. Während der gesamten Laufzeit entlastet der Staat Bausparer mit den Fördergeldern. Wichtig: Ist der Bausparvertrag zuteilungsreif hat der Bausparer auch die Möglichkeit, sich gegen ein Darlehen zu entscheiden und sich lediglich das Bausparguthaben auszahlen zu lassen.
Wer nicht so lange warten möchte, kann das Geld sofort mit einem Vorfinanzierungskredit bekommen. Dieser besteht aus einem Bausparvertrag – auch mit Riester-Förderung möglich – plus tilgungsfreiem Vorausdarlehen. Nach der Zuteilung löst das Bauspardarlehen den Kredit auf einen Schlag ab.
Anders als beim Sparbuch unterstützt der Staat den Sparer mit folgenden Fördermitteln:
Seit 2021 ist das Bausparen noch interessanter, da die Wohnungsbauprämie erhöht wurde. Abhängig von der Einkommensgrenze der Wohnungsbauprämie erhalten Anleger jedes Jahr einen Bonus auf ihre Sparsumme geschenkt. Sparen Singles einen Betrag von 700 Euro im Jahr, erhalten sie 70 Euro Wohnungsbauprämie, also satte zehn Prozent. Dabei handelt es sich um die Maximalförderung. Verheiratete beziehungsweise Verpartnerte können bei einer jährlichen Sparleistung von 1.400 Euro sogar eine Prämie von 140 Euro erhalten. Dazu müssen Sie lediglich einmal jährlich (oder rückwirkend auf zwei Jahre) die Wohnungsbauprämie beantragen.
Natürlich möchte auch die Bausparkasse Geld verdienen und dafür entlohnt werden, Ihr Geld zu verwalten. Aus diesem Grund fallen für einen Bausparvertrag auch Kosten an. Zum einen gibt es die Abschlussgebühr, die von der Höhe der Bausparsumme abhängig ist. Zum anderen müssen Kontoführungsgebühren bezahlt werden.
Bauspardarlehen können eingesetzt werden für den Bau, Kauf, Umbau und die Modernisierung von Wohneigentum. Das Bauspar-Prinzip hat sich über Jahrzehnte bewährt. Als Zinsversicherung war Bausparen noch nie so attraktiv wie heute. Zwar sind derzeit, wie bei anderen Anlageformen auch, keine hohen Sparzinsen zu erwarten. Doch schon bei Abschluss eines Bausparvertrags stehen für die komplette Laufzeit die Darlehenszinsen fest. So sind Sie abgesichert, falls die Zinsen weiter steigen. Immer mehr Sparer sichern sich diesen Vorteil und schöpfen gleichzeitig staatliche Fördermittel ab. Rund 24 Millionen Bausparverträge werden in Deutschland angespart. Klar: Das eigene Zuhause ist schließlich eine gute Altersvorsorge, die man sogar schon vor dem Ruhestand genießen kann.
Ein Bausparvertrag muss nicht zwangsläufig für den Hausbau eingesetzt werden. Hier finden Sie eine Auswahl, was Sie noch damit machen dürfen:
Gut zu wissen: Junge Leute, die unter 25 einen Bausparvertrag abgeschlossen haben, sind nicht an diese "wohnwirtschaftliche Zwecke" gebunden und dürfen das Guthaben völlig flexibel einsetzen, beispielsweise auch für den Kauf eines Autos oder die Finanzierung eines Auslandaufenthalts.
Bausparverträge passen sich allen Lebensumständen an – und bieten trotzdem größtmögliche Sicherheit: Die staatlichen Prämien und Zulagen bleiben ebenso erhalten wie der Anspruch auf das günstige Bauspardarlehen.
Ausgangslage |
Was Sie tun können |
Ergebnis |
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Ihr Finanzbedarf ist |
a) Sie erhöhen die |
Der Darlehensanspruch |
Sie brauchen früher |
a) Sie wechseln in einen |
a) Die Ansparzeit verkürzt sich, |
Sie brauchen nicht |
Sie teilen den Vertrag. |
Sie können die Bausparsumme |
Sie möchten überhaupt |
a) Sie übertragen den |
a) Der Begünstigte übernimmt |
Sie haben einen |
a) Sie kündigen den Vertrag. |
a) Nicht empfehlenswert, aber |
Bausparverträge bieten attraktive Darlehenszinsen – fast immer günstiger als die Konditionen der aktuellen Bankdarlehen. Das gilt gerade auch für die allermeisten älteren, bereits zuteilungsreifen Bausparverträge. Sie eignen sich besonders gut für eine anstehende Modernisierung oder für eine Anschlussfinanzierung und können zudem meist recht kurzfristig in Anspruch genommen werden.
Die Hausfinanzierung muss solide kalkuliert sein. Deshalb ist es wichtig, vorab zu klären, wie viel Eigenkapital Sie einsetzen können, welche Nebenkosten anfallen und wie hoch Ihre monatliche Belastung sein darf. Mit verlässlichen Raten und niedrigen Zinsen wird der Bausparvertrag zu einem Grundstein Ihrer Immobilienfinanzierung.
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