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OSB-Platten: Maße und Stärken im Überblick

OSB-Platten sind im Innenausbau vielseitig einsetzbar und gibt es in unterschiedlichen Maßen sowie Stärken. Wir zeigen Ihnen, welches Format Sie für welche Aufgaben benötigen.


09.08.2022 - 08:49 Uhr
OSB Platte

OSB-Platten gibt es meistens in vier verschiedenen Größen zu kaufen. Die Größe hängt dabei vom Einsatzbereich der Platten ab.

Foto: iStock / Getty Images Plus/brizmaker
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • OSB-Platten gibt es meist in vier Größen zu kaufen.
  • Dabei bestimmt der Einsatzbereich die Stärke der Platten.
  • Die Grobspanplatten werden in vier Qualitätsklassen eingeteilt.

OSB-Platten gibt es seit 1963 und waren eigentlich ein Abfallprodukt, das in der Furnier- und Sperrholzindustrie anfiel. Dabei sind die Grobspanplatten – wie das Material auch genannt wird – äußerst praktisch im Innenausbau. Der Name OSB steht für „oriented strand board“ oder auch „oriented structural board“, was so viel bedeutet wie Platte aus ausgerichteten Spänen.

Maße und Stärke von OSB-Platten

OSB-Platten gibt es in unterschiedlichen Maßen und Stärken, die Sie für Ihr Projekt passgenau zuschneiden müssen. Eine standardisierte Größe gibt es zwar nicht, aber die geläufigsten Maße für Grobspanplatten, die Sie im Handel erhalten, sind:

  • 125 cm x 67,5 cm
  • 184 cm x 67,5 cm
  • 205 cm x 62,5 cm
  • 250 cm x 125 cm

Neben den Maßen ist aber auch die Stärke oder Dicke der Platte wichtig. Wie dick eine OSB-Platte sein muss, hängt davon ab, wo und wie Sie sie einsetzen möchten. Für eine Verwendung im Trockenbau sind dickere Platten ratsam. In der Regel werden OSB-Platten in diesen Stärken angeboten:

  • 10 mm
  • 12 mm
  • 15 mm
  • 18 mm
  • 22 mm
  • 25 mm
  • 30 mm
OSB Platte

Früher waren OSB-Platten ein Abfallprodukt aus der Funier- und Sperrholzindustrie. Heute gelten Sie als besonders praktisch für den Innenausbau.

Foto: iStock / Getty Images Plus/ Roman Chekhovskoy
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Es gibt die Grobspanplatten aber auch in Stärken von unter 10 Millimetern und bis 40 Millimetern. Diese können Sie aber meist nur bei einem Fachhändler bestellen. In Baumärkten gibt es häufig nur die Stärken zwischen 10 und 30 Millimetern.

Die Größe und Stärke der Platten bestimmen das Gewicht. Dafür wird das spezifische Gewicht der Platten mit 616 Kilogramm pro Kubikmeter angegeben. Daraus ergibt sich die folgende Formel:

Länge x Breite x Plattenstärke = Kubikmeter. Kubikmeter x spezifisches Gewicht.

Anwendungsbereiche von OSB-Platten

Die Verlegeplatten eignen sich für viele Projekte im Feuchtbereich sowie im Trockenbereich. Dies liegt insbesondere an den vielen positiven Eigenschaften der Grobspanplatten. Sie haben eine hohe Biegefestigkeit und sind aufgrund eines hohen Dampfsperrwerts stark diffusionshemmend – dies liegt an dem hohen Anteil an Leim. Der Holzwerkstoff bleibt auch bei großer Krafteinwirkung formstabil und ist daher sehr robust sowie langlebig.

Tipp

Verlegen Sie OSB-Platten immer in Längsrichtung, da die Biegefestigkeit in Querrichtung geringer ist.

Aber wofür eignen sich die Platten? Dies hängt zum einen von der Plattenstärke ab. In unserer Tabelle erhalten Sie einen Überblick, welche Stärke sich für welche Art der Verwendung anbietet:'
 

Stärke der OSB-PlatteVerwendung
Bis 10 mmVerpackungen und Möbelbau
12 mmBeplankung von Innenwänden
15 mmInnenbeplankung von Wänden und
Dächern gemach Brandschutzanforderung
nach DIN 4102-4
18 mmTragende Deckenbeplankung
22 mmTragende und aussteifende Decken-
und Dachbeplankung
25 mmBeplankung von Decken und Dächern bei
höherer Belastung und größerer Spannweite
30 mmBeplankung mit einem Brandwiderstand
gemäß Abbrandrate nach DIN EN 1995-1-2
40 mmHochbelastbare Konstruktionen und hohe
Brandschutzanforderungen

Es gibt OSB-Platten auch mit Nut und Feder, die vor allem bei der Verkleidung von Sparren im Dachausbau oder der Beplankung von Wänden die Arbeit erleichtern. Aber auch beim Verlegen auf dem Boden sind Nut und Feder hilfreich. Ein weiterer Vorteil: Diese Platten haben eine höhere Belastbarkeit und Tragfähigkeit. Für den Einsatz im Außenbereich eignet sich der Holzwerkstoff nur bedingt. Sie können die Platten aber verkleiden, damit sie nicht der direkten Witterung ausgesetzt sind, dann können Sie OSB-Platten auch im Außenbereich verwenden.

 

Arten von OSB-Platten

Neben unterschiedlichen Größen und Abmessungen gibt es auch verschiedene Arten der Verlegeplatten. Die Norm EN 300 teilt die OSB-Platten in vier Klassen ein, die sich an der Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie den mechanischen Eigenschaften orientiert. Anhand der Einteilung in Klassen erkennen Sie schnell, für welche Zwecke sich die Platten eignen und welche Qualität sie haben.

  • OSB/1: Eignen sich für den Innenausbau im Trockenbereich sowie den Möbelbau
  • OSB/2: Eignen sich für tragende Zwecke im Trockenbau
  • OSB/3: Eignen sich für tragende Zwecke im Feuchtbereich
  • OSB/4: Haben eine hohe Belastbarkeit und eignen sich für tragende Zwecke im Feuchtbereich

Zu jeder der vier Klassen gibt es entsprechende Nutzungsklassen (NKL), die in der DIN EN 13986 beschrieben werden.

  • NKL 1: Geeignet für Trockenbereich in geschlossenen Räumen mit einer Luftfeuchte von bis zu 65 Prozent für wenige Wochen im Jahr. Platten mit NKL 1 gehören zu OSB/1 und OSB/2.
  • NKL 2: Geeignet für Feuchtbereiche mit einer Luftfeuchte von bis zu 85 Prozent für wenige Wochen im Jahr. Platten mit NKL 2 gehören zu OSB/3 und OSB/4.
  • NKL 3: Geeignet für hohe Luftfeuchtigkeit und witterungsbeständig. Somit für den Außenbereich geeignet. Es gibt keine OSB-Platten mit NKL 3.

Neben der Nutzungsklasse gibt es die Formaldehydklasse – oder auch Emissionsklasse genannt –, die angibt, wie hoch die Ausdünstungen von OSB-Platten ist. Die Einteilung erfolgt in zwei Klassen: E1 und E2. Platten in der Klasse E1 enthalten pro 100 Gramm Holzwerkstoff rund 8 Milligramm Formaldehyd. In der Klasse E2 sind es zwischen 8 und 30 Milligramm Formaldehyd pro 100 Gramm. Letztere Klasse wird in Deutschland nicht zugelassen.

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Preise für OSB-Platten

Die Kosten von Grobspanplatten hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Zunächst sind Größe und Maße ausschlaggebend für den Preis. Dieser wird jedoch auch beeinflusst davon, ob eine Nut und Feder vorhanden, die Oberfläche geschliffen oder ungeschliffen ist, welche Stärke und Qualität die Platte hat.

Die Preise werden entweder pro Platte oder pro Quadratmeter angegeben. Für erstere Variante müssen Sie wissen, wie viele Platten Sie für Ihr Projekt benötigen. Machen Sie sich dafür einen Plan für die Fläche, die Sie verkleiden möchten. Anhand des Plans können Sie die Anzahl der benötigten Platten ablesen. Solange Sie die gleiche Stärke verwenden, ist es egal, ob die OSB-Platten die gleiche Länge und Breite haben. Müssen Sie den Werkstoff zuschneiden, planen Sie auch entsprechenden Verschnitt mit ein.

Kaufen Sie Platten pro Quadratmeter, müssen Sie die Gesamtfläche berechnen. Bei rechteckigen Flächen multiplizieren Sie einfach Länge und Breite miteinander.

Pro Quadratmeter kosten OSB-Platten zwischen 4,20 und 14 Euro – abhängig von der Stärke und Qualität der Platten. Pro Platte liegen die Preise bei 4,30 bis 35 Euro je nach Abmessungen.

Sind OSB-Platten Spanplatten?

Sowohl Spanplatten als auch OSB-Platten bestehen aus Holzspänen, die mit Leim verklebt werden und sind damit zumindest ähnlich. Doch unterscheiden sich die beiden Holzwerkstoffe in der Struktur der Späne. OSB-Platten verwenden gröberen Holzspänen und haben dementsprechend eine gröbere Oberfläche, während Spanplatten eine feinere Oberfläche haben – sie bestehen aus feineren Spänen.

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